
KUMDO – HISTORISCHE BETRACHTUNG

Die Geschichte des Kumdo begann vor rund 2000 Jahren in Korea.
Damals diente die Schwertkunst zur Verteidigung des großen koreanischen Territoriums. Es erstreckte sich von der Mandschurei bis zur Halbinsel Korea und umfasste Siedlungen auf Hokkaido im heutigen Japan.
Koreanische Krieger, die sich ‚Hwa Rang‘ (‚Weisse Ritter‘) nannten entwickelten vor etwa 2000 Jahren eine einzigartige Schwerttechnik. Sie waren nicht nur Meister des Schwertkampfes, sondern übten sich auch im Bogenschießen und im Messerkampf. Darüber hinaus befassten sie sich mit Akupunktur, Hypnose und Heilkunst. Besonders wichtig war es ihnen, Körper und Geist harmonisch zu entwickeln. Ihr Alltagsleben unterlag strenger Disziplin und Moral. Ihr Ehrenkodex verpflichtete die ‚Weissen Ritter‘ zu Gerechtigkeit, Tugend, Loyalität und Mut.Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kunst des Schwertkampfes auf das koreanische Militär beschränkt und größtenteils nur noch von Einzelpersonen ausgeübt. Erst in der ‚Zeit der Modernisierungen‘, Ende des 19. Jahrhunderts, besann man sich auf die uralte Schwertkunst und ihre Werte für die körperliche Ertüchtigung und Charakterfestigung der Jugend. An Schulen und Universitäten wurde die Kunst der ‚Weissen Ritter‘ wiederbelebt und mit taoistischem Gedankengut zum modernen Kumdo verschmolzen. Kumdo-Training wurde bald eine der Zulassungsvoraussetzungen für die Polizei-Akademie.
Die Entwicklung der Kampfkunst Kumdo begann Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Einführung einer neuen Übungswaffe und einer modernen Rüstung, die in Japan entwickelt worden war. Von da an trainierten Kumdo – Kämpfer mit einem langen, geraden Bambus-Schwert oder einem langen, leicht gebogenen Holzschwert und trugen leichtgewichtige Rüstungen.
Über tausende von Jahren wurde das Erbe der Weissen Ritter bewahrt und lebt heute in der Kampfkunst Kumdo fort. Es wird auch von Andreas Tomczak im Unterricht weitergegeben an seine Schülerinnen und Schüler beim Erlernen und Üben der vielen, genau definierten Angriffs- und Abwehrtechniken, deren präzise Ausführung eine hohe physische und mentale Herausforderung bedeutet. Auch heute noch spielen im Kumdo nicht allein physische Trainingsziele eine Rolle wie die Verbesserung des Gleichgewichtsinns oder die Verbesserung der Koordination von Auge und Hand. Wer im Kumdo Bodenhaftung und Standfestigkeit, höchste Konzentration, Nervenstärke, Selbstvertrauen und Entschlusskraft übt, profitiert davon auch in anderen Lebensbereichen.
